Winterzeit Whiskyzeit

Winterzeit Whiskyzeit

 

Was liegt näher, als sich zu Weihnachten mal wieder einen guten Tropfen zu gönnen.

Die Auswahl war nicht einfach. Sollte es ein komplexer Malt, ein sherrylastiger oder gar ein rauchiger Whisky sein? Oder im Idealfall auch alle Geschmackseigenschaften zusammen?

Die Auswahl fiel letztendlich auf einen Laphroaig 18 Jahre. Diesen Malt hatte ich schon lange im Auge, zumal mir die 10-jährige Abfüllung schon gut gefällt und der Quater Cask etwas ganz besonders ist. Da mir glücklicherweise auch noch eine erst kürzlich geöffnete Flasche des Letztgenannten zur Verfügung stand, lag doch nichts näher, als beide Whiskys einmal miteinander zu vergleichen und die Unterschieder der beiden Malts zu entdecken.

Die Tastingnotes hier beziehen sich auf den Laphroaig 18 Jahre. Ein zusammenfassender Vergleich kommt am Schluss. Allerdings möchte ich hier nicht detailliert auf den Quater Cask eingehen. Das würde meinen Abend und diesen Artikel hier sprengen. 😉

Doch kommen wir nun zum Tasting.

 

Farbe:  Sattes, leuchtendes Gold. Da Laphroaig seine Whiskys nicht kühl gefiltert, aber leider gefärbt abfüllt, gibt es farblich keinen Unterschied zwischen dem Quater Cask und dem 18-jährigem.

Aroma: Beide Whiskys sind unglaublich aromatisch. Der 18-jährige Laphroaig offenbart eine delikate Toffeesüße, mit zitrusartigen Früchten, umhüllt von einer sanften maritim-medizinischen Note, bestehend aus salziger Meeresluft, Torfrauch und Seetang.

Nachdem der Rauch verflogen ist, bleiben die Toffeesüße, Zitrusfrüchte, Salz und eine Spur von Zimt. Mit ein paar Tropfen Wasser offenbart sich der Geruch von überreifen Birnen und Honigmelone. Dazu gesellen sich Noten von Honig und Vanille. Der Duft von Heu, welcher mit einer Brise salziger Luft vom Meer herüber getragen wird und der Nase entgegen weht. Selten habe ich so etwas Komplexes gerochen.

An dieser Stelle habe ich jetzt schon über eine halbe Stunde lang am Glas geschnüffelt und kann es kaum glauben, was nach dieser Zeit alles an subtilen Noten zum Vorschein kommt. Dabei habe ich zwischendurch immer wieder das Glas abgedeckt. Unglaublich, was das von Aroma her bringt.

So langsam läuft mir nun auch das Wasser im Mund zusammen und so muss ich nun unbedingt mal probieren.

Geschmack: Salz, Torfrauch, leichte florale Noten, gefolgt von der zartnussigen Bitterkeit der Eichenfässer nach einer so langen Reifung, gefolgt von einer Spur Vanille und einer langanhaltenden Süße am Gaumen.

Finish: Wärmend, langanhaltend, ölig, komplex, rauchig und würzig. Zitrusnoten im Abgang. Unglaublich delikat.

Nach einiger Zeit bleiben die Süße am Gaumen, gefolgt von einer zarten Bitterkeit, der Torfrauch im Rachen, die Würzigkeit im Hals und die Zitrusfrüchte in der Nase.

 

Am Schluss bleibt natürlich die Frage, ob der fast doppelte Preis des 18-jährigen Laphroaig gegenüber dem Quater Cask gerechtfertigt ist und sich die Investition in so einen doch recht teuren Whisky lohnt. Meine Meinung ist natürlich nur subjektiv und am Ende des Tages muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er sein Geld in so einen Whisky investieren mag.

Ich finde, dass der Preis absolut gerechtfertigt ist und für etwas über 60 Euro wechselt ein unglaublich rauchiger, komplexer, würziger und vielschichtiger Malt seinen Besitzer.

Wem allerdings die zarte Bitterkeit eines 18 Jahre in Eichenfässern gereiften Malts stört, der sollte lieber auf den Laphroaig Quater Cask zurückgreifen, welcher, wenn man nicht den direkten Vergleich hat, auch unglaublich gut ist.

 

Laphroaig 18 Jahre vs. Quater Cask
Laphroaig 18 Jahre vs. Quater Cask

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